Fotos archivieren und verwalten

5 Tipps, wie du deine Fotos sichern und verwalten kannst. Einfach und schnell.

Fotos archivieren und verwalten ist eine wichtige Aufgabe für die, die viele Hunderte oder Tausende Fotos machen. Wer möchte die alle durch einen Fehler verlieren? Niemand.

Und doch ist das Risiko hoch, dass du alle deine Fotos mit einem Schlag verlierst. Sei es eine defekte Festplatte oder ein Fehler, der die Daten gelöscht hat. Von Trojanern und sonstiger Schadsoftware wollen wir hier gar nicht sprechen. Es ist daher wichtig, die Fotos richtig und sicher zu archivieren.

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Inhalt des Artikels

Verwaltung der Fotos | Fotos in der Kamera | Vor der Fotobearbeitung | Zusammenfassung Import | Fotos aussortieren | Cloudspeicher nutzen | Datensicherung | Kommentare

So verwalte ich meine Fotos

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Ich zeige dir meinen Workflow und wie ich die Fotos verwalte. Ich bin kein Berufsfotograf und fotografiere auch nicht sehr viele Fotos am Stück, wie beispielsweise in der Hochzeitsfotografie.

Meine Tipps sind also für Hobby Fotografen gedacht. Du wirst viele Punkte finden, die du ändern kannst und für deine Zwecke anpassen wirst. Wichtig ist, dass du einen durchdachten Plan hast, wie du die Fotos vor der Vernichtung schützen und archivieren kannst.

So archiviere ich meine Fotos

Ich habe meinen Workflow einmal aufgezeichnet. Die Grafik zeigt die Stationen, die meine Fotos durchlaufen und die unterschiedlichen Archivierungsschritte.

Angefangen vom Import, über die Sicherung auf einer externen Festplatte, die Cloudspeicherung und die Datensicherung. Hier ist mein Workflow mit Tipps zur Archivierung deiner Fotos. So das nichts verloren geht!

Speichern der Fotos in der Kamera

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Schritt 1: SD-Karte

Viele heben die Speicherkarte auf, wenn sie voll ist, und haben dadurch eine Sicherung der Fotodateien in der Schublade. Da die Speicherkarten nicht so teuer sind, ist das durchaus eine Lösung. 64 GByte kosten ungefähr 15 Euro und können mehr als 2.000 RAW – Aufnahmen speichern. Die Angaben, wie lange diese Karten halten, sind unterschiedlich. Aber alle sind sich einig, dass sie 10 Jahre halten müssten. Ja, müssten – denn eine Garantie darauf gibt es nicht.

Tipp ▼

Das Aufheben von Speicherkarten ist keine ausreichende Archivierung der Fotos.

Ich hebe die SD-Karten nicht mehr auf, seit ich die kleinen Dinger, die ich mal zur Seite gelegt hatte, nicht wiederfinde. Auch die Beschriftung ist schwierig. Der eine oder andere unter euch wird da sicherlich ein besseres System haben.

Ein Fehler, den ich gemacht habe ist, dass ich die Fotos nicht im RAW-Format fotografiert habe. Ich habe die Möglichkeiten, die sich dadurch bieten einfach unterschätzt. Der Nachteil, wenn du im RAW-Format fotografierst, ist hauptsächlich die notwendige Nachbearbeitung, bzw. Entwicklung und die Zeit, die du damit verbringst.

Wer das nicht möchte, sollte die Kamera so einstellen, dass sie RAW und JPG Dateien gleichzeitig abspeichert. Das kannst du machen, wenn es deine Kamera unterstützt. Der zusätzliche Speicherverbrauch ist zu verschmerzen. Später hast du dann immer noch die Möglichkeit der umfangreicheren Nachbearbeitung.

Speichern vor der Fotobearbeitung

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Schaubild Fotos kopieren und importieren, Lightroom

Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Schritt 2 und 3

Kopieren und Import der Fotos

Für das Kopieren der Fotos auf meine Festplatte nutze ich Lightroom. Der Import und das Kopieren läuft also mit Hilfe dieses Programms.

Ich nutze verschiedene Einstellungen, die die Archivierung der Fotos unterstützen und die Weiterbearbeitung erleichtern.

Alle unten aufgeführten Schritte werden durch das Drücken eines Buttons in Lightroom abgearbeitet. Ich muss also nicht viel tun, außer eines: warten.


Die einzelnen Punkte im Detail:

Punkt 1

Kopie im DNG-Format

Wie bereits erwähnt fotografiere ich im RAW-Format. Ich habe den Zwischenschritt, die Umwandlung in das DNG-Format gewählt. Warum ich das tue, beschreibe ich etwas weiter unten.

Punkt 2

Sicherung der Originaldateien

Im gleichen Schritt schließe ich eine externe Festplatte an und Lightroom archiviert mir die Originaldatei. Ich habe also immer eine Kopie aller Dateien, die sich auf der Speicherkarte befinden. Durch die Angabe des Ordnernamens kannst du das dann zusätzlich organisieren, zum Beispiel nach Jahreszahlen oder Quartalen.

Punkt 3

Dateinamen anpassen

Das muss man nicht machen, aber ich finde es gut, wenn man aufgrund des Dateinamens erkennen kann, um was es sich handelt. Daher vergebe ich bei jedem Importvorgang einen Namen, der der durch Datum und einen Zähler ergänzt wird. Der Dateiname gilt für die kopierte DNG-Datei.

Punkt 4 und 5

Fotobearbeitung vorbereiten

Das hat mir der Archivierung deiner Fotos nichts zu tun, erleichtert aber die Arbeit. Beim Import wende ich bereits Presets, bzw. Vorlagen an. Das sind Grundeinstellungen, die ich ansonsten später manuell vornehmen würde. Beispielsweise die Erhöhung der Tiefen und das Absenken der Lichter. Später kann ich das fein justieren.

Punkt 6 und 7

Verwaltung von Fotos erleichtern

Neben der Verwaltung der Fotos durch die Ordnerstruktur verwende ich Stichworte. Diese befinden sich in der Lightroom Datenbank und können entsprechend gefiltert und sortiert werden. Alle importieren Fotos werden in einen Bearbeitungsordner kopiert.
Wir erinnern uns, dass das bei mir die DNG-Fotos sind.

Was ist das DNG-Format und warum verwende ich es?

Ich nehme es DNG-Format aus einem einzigen Grund. Die Bearbeitungsdaten und Metadaten werden nicht, wie bei der RAW-Datei in einer zweiten Datei gespeichert, sondern in der DNG-Datei selbst.

Du brauchst also nicht auf zwei Dateien Acht geben, sondern nur auf die eine. Das ist für mich der wesentliche Vorteil. Konkret heißt das, dass die Anpassungen, die ich vornehme, verlustfrei in der DNG-Datei gespeichert werden.

Das Dateiformat ist von Adobe offengelegt worden. Allerdings hat Adobe ein Patent auf das Format, was dazu führt, dass das Format laut der Deutschen Forschungsgemeinschaft nicht zur Langzeitarchivierung empfohlen wird. Ebenso aber auch die anderen RAW - Formate. Hierzu gibt es anscheinend keine Alternative, außer die JPG-Dateien.

Zusammenfassung Import der Dateien

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Fazit

Das hört sich alles umfangreich und kompliziert an. Ist es aber nicht! Du legst diese Einstellungen einmal fest und alles was du dann machen musst, ist Folgendes:

1. Speicherkarte einlegen
2. Lightroom starten
3. Externe Festplatte anschließen
4. Button zum Import drücken

Fotos aussortieren

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Die importierten Fotos befinden sich jetzt als DNG-Dateien an einem Ort auf meiner Festplatte. Nun kommt der Prozess des Sichtens und Aussortierens.

Die meiner Meinung nach schlechten Fotos werden von mir entfernt. Ich lösche sie also endgültig. Es gibt nur noch eine Kopie des aussortierten Fotos, und zwar auf der externen Festplatte (so wie ich es oben beschrieben habe).

Wie finde ich die Fotos, die nicht so gut sind? Das habe ich in einem anderen Beitrag beschrieben: Fotos aussortieren in 3 Schritten.

Cloudspeicher nutzen

Schritt 4

Fotos archivieren in der Cloud ist eine gute Möglichkeit, die Dateien an einem anderen Ort zu speichern.

Wenn du deine Fotos archivieren willst, solltest du die Kopien der Fotos nicht nur in der eigenen Wohnung haben, sondern auch an einem anderen Ort lagern. Eine Möglichkeit zur externen Archivierung deiner Fotos ist die Nutzung eines Clouddienstes. Natürlich kannst du auch eine Festplatte bei Freunden oder an anderen Orten lagern.

Gute Erfahrungen mit meinem Mac habe ich mit den Cloudanbietern iCloud, Dropbox, Google Drive und OneDrive gemacht. Die Synchronisation der Dateien läuft im Hintergrund. Die Kosten betragen ungefähr 100 Euro pro Jahr mit einem Terabyte Speicher. Bei Microsoft bekommst du obendrauf noch die Office 365 Software.

Nachdem ich die Fotos importiert habe, werden diese in einem Ordner gesammelt. Dieser Ordner wird bei mir nicht mit dem Cloudspeicher synchronisiert. Erst dann, wenn ich die schlechten Fotos aussortiert habe und zusätzlich JPG Bilder erstellt habe werden die Fotos in einen anderen Ordner verschoben, der sich mit der Cloud sychronisiert.

Einen Nachteil hat das Ganze in der Cloud. Wenn du versehentlich ein Foto oder gar einen ganzen Ordner löscht, verschwinden die Dateien auch in der Cloud. Hier musst du schauen, ob es bei deinem Anbieter noch zusätzliche Einstellung gibt, die dies verhindern. Ansonsten kannst du in der Regel Dateien, die du gelöscht hast, 30 Tage rückwirkend wieder herstellen. Vorausgesetzt, du merkst es rechtzeitig.

Die Datensicherung deines Rechners

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Schaubild Workflow Fotos sichern

Hier noch einmal die zusammenfassende Grafik

Schritt 5

Es hat doch jeder eine regelmäßige Datensicherung seines Rechners, oder etwa nicht? Solltest du deine Daten nicht regelmäßig sichern, bzw. die Fotos archivieren, rate ich dir dringend, das ab jetzt zu tun. So eine Festplatte ist ein empfindliches Teil. Wenn die Platte kaputt ist, sind deine Daten weg. Unwiederbringlich. Bei der Datensicherung werden natürlich auch unsere Fotos mit gesichert.

Mein Tipp: Unbedingt eine regelmäßige Datensicherung machen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen zum Thema „Fotos archivieren“ geben. Du musst das nicht genauso machen wie ich. Überlege dir eine Strategie, wie du deine Fotos in unterschiedlicher Form an unterschiedlichen Orten sichern kannst.

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Kommentare


Harald

vor 1 Jahren

Hallo Burkhard,
vielen Dank für Deine nützlichen Tipps zum Archivieren Ich bin selbst seit einiger Zeit dabei meine Fotosammlung zu ordnen. Hilfreich finde ich Deinen Tipp, die Daten als dng abzuspeichern Bisher habe ich alle meine Fotos verschlagwortet und nach Datum und Ereignis in Ordnern gespeichert.
Auch ich verwende Lightroom zur Verwaltung und zur Erstbearbeitung. Was mir noch gefehlt hat waren systematische Dateinamen. Auch da hast Du mir geholfen.
Ich werde ab sofort und durchgehend folgende Nomenklatur verwenden Ereignis-Ort-Person-YYY-MM-DD-001


Burkhard

vor 1 Jahren

Hallo Harald, es freut mich, dass ich dir helfen konnte. Toll finde ich auch, dass du einen Kommentar hinterlassen hast. Das machen leider nur sehr wenige. LG Burkhard.


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